Venenschwäche: Was müde Beine munter macht

Venenschwäche oder wie es im Volksmund anschaulich heißt: „Wasser in den Beinen“, ist ein weit verbreitetes Problem, das nicht nur ältere Menschen betrifft, sondern laut der Deutschen Venen Liga e.V. bereits jeden dritten Jugendlichen*. Mit geschwollenen Füßen, die durch die Riemchensandalen quellen, macht selbst der schönste Sommertag keinen Spaß. Jeder Schritt ein Kraftakt. Mit den Temperaturen steigt das Risiko für die zuweilen schmerzhaften „Wassereinlagerungen“ in unseren Füßen, Knöcheln und Waden. Was hilft, wenn die Beine schwer werden?

Wenn das mit den Klappen nicht mehr klappt

Eine Venenschwäche beginnt, wenn die Venenklappen nicht mehr richtig schließen. Tatsächlich sind Frauen von venöser Insuffizienz öfters betroffen als Männer, was u. a. hormonell bedingt sein kann (z. B. durch Schwangerschaft, auch Östrogene schwächen das Bindegewebe, also auch die Venenwände …). Durch unseren Herzschlag wird unser Blut durch die Arterien zu unseren Organen und in die Peripherie gepumpt. Aber was passiert, wenn es ganz außen, ganz unten angekommen ist? Da unser Blut in einem Kreislauf fließt, muss es ja irgendwie wieder zurück. Ein müßiges Unterfangen, oft gegen die Schwerkraft, das „schwache“ Venen überfordern kann. Das bisschen Druck, was letztendlich von unserem Herzschlag noch übrig bleibt, reicht dafür nicht aus. Das dünne Muskelgewebe in den Venen, Arterienpuls (benachbarter Gefäße), Sogwirkung während des Einatmens, Verdauungsvorgänge, einfach mal auf den Kopf stellen 🙂 … nice to have, aber nicht wirklich von Bedeutung. Die ultimative, unverzichtbare Blut-zurück-Transport Maschine ist unsere Muskelpumpe, speziell die Wadenmuskelpumpe.

Anders als Arterien sind viele Venen mit Venenklappen ausgestattet. Wird vom Muskel durch Anspannung Druck auf die Venenwände ausgeübt und dadurch das Blut nach oben gedrückt, verhindern gesunde, funktionstüchtige Venenklappen den Rückfluss bzw. den Rückstau. Schließen die Klappen nicht mehr richtig, wird das Blut nur zum Teil zum Herzen zurücktransportiert. Das restliche Blut sackt wieder nach unten. Das kann unangenehme Folgen haben. Der Venöse Druck erhöht sich, die Venen verdicken sich und werden, wenn sie dicht unter der Haut liegen, als Varizen (Krampfadern) sichtbar. Tiefer liegende betroffene Venen verursachen das Gefühl schwerer Beine. Durch die erweiterten Gefäßwände wird Flüssigkeit ins umliegende Gewebe abgegeben, was die Schwellung verursacht.

Defekte Venenklappen sind nicht regenerationsfähig!

Wenn eine chronische (dauerhafte) Venenschwäche ein fortgeschrittenes Stadium erreicht hat, kann das Folgeerkrankungen begünstigen, wie:

  • Hautverfärbungen/Hautveränderungen (Pergamenthaut …)
  • Gewebeverhärtungen
  • Wassereinlagerungen (Ödeme)
  • Ulcus cruris (offenes Bein)
  • Thrombose

Was tun, wenn Ihre Beine schwer werden und sich eine Venenschwäche abzeichnet?

Bevor Sie selbst aktiv werden, klären Sie bitte als erstes ab, ob sich wirklich um eine Venenschwäche handelt. Schwellungen in den Beinen können auch andere Ursachen haben (z. B. Probleme mit Herz, Niere, Schilddrüse oder Leber). Wenn Sie von Ihrem Arzt grünes Licht bekommen, können Sie loslegen, sich und Ihren Venen Gutes zu tun.

  • Das A & O ist Bewegung. Wie bereits erwähnt, ist die Muskelpumpe der wichtigste Faktor um Ihre Venen beim Rücktransport des Blutes zum Herzen zu unterstützen.
  • Wer eine überwiegend sitzende (z. B. im Büro) oder stehende (z. B. Friseur) Tätigkeit ausübt, sollte seine Pausen aktiv gestalten, zwischendurch so oft es geht aufstehen oder ein paar Schritte gehen.
  • Kompression, um die Muskelpumpe zu unterstützen. Mittlerweile gibt es die ehemals hautfarbene Liebestöterbestrumpfung auch in sportlichen Neonfarben – fast schon zu trendy, um sie zu verstecken :-).
  • Laufen Sie bei jeder sich bietenden Gelegenheit barfuß. Dabei wird Ihre Fußmuskulatur am meisten trainiert und gekräftigt. Hohe Absätze bedeuten Schwerstarbeit für Ihre Füße, Beine und Venen, weil das Fußgewölbe nur eingeschränkt abrollen kann. Die Wadenmuskulatur „pumpt“ dadurch eingeschränkt.
  • Venentraining durch Kalt-Warm-Reize z. B. durch Wechselbäder oder Wechselduschen. Bei Kälte ziehen sich Gefäße zusammen, bei Wärme dehnen sie sich aus. Flexible Reaktionsfähigkeit hält Venen fit.
  • Richtig sitzen. Wenn schon sitzen, dann so: Füße flach auf den Boden stellen, die Knie im rechten Winkel gebeugt. Beine dauerhaft überschlagen oder frei baumeln lassen ist Venengift.
  • Beine bei Gelegenheit hochlegen. Das entlastet Ihre Venen und erleichtert den Abtransport der angestauten Flüssigkeit in den Beinen.
  • Sparsam salzen! Salzreiche Kost fördert generell die Wassereinlagerung in unserem Körper/Bindegewebe.
  • Ausreichend trinken. Am besten natriumarmes Wasser, um Blutverdickung zu vermeiden. Die Körper von „Wenigtrinkern“ lagern Flüssigkeit ein, wenn sie nicht genügend davon bekommen.
  • Gehen Sie regelmäßig schwimmen. Das Wasser erzeugt einen natürlichen Kompressionsdruck auf die Venen.
  • Vermeiden Sie:
    – enge Kleidung die im Sitzen stauen kann
    – Saunabesuche (Wärme/Hitze weitet die Gefäße)
    – intensive Sonnenbäder
    – starkes Übergewicht

Bei Elithera bieten wir Ihnen gesunde Bewegungsprogramme für jedes Alter an. Wenn Sie aktiv Ihre Venen unterstützen möchten, finden wir das passende Angebot für Sie. Wir beraten Sie gern.

Bleiben Sie besser in Bewegung
Ihr Team Elithera

Fotocredit: StarStock@shutterstock.com

* Quelle: https://www.diepta.de/news/themen/venenleiden-verstopfte-gefaesse-536051/_Stand 06_2019